Mit der Straßenbahn auf »elektrischer Zeitreise« in die Magdeburger Moderne

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Sa. 05.10.2019 15:00
Mit der Straßenbahn auf »elektrischer Zeitreise« in die Magdeburger Moderne
»Magdeburg ist eine Großstadt mit all den Vorzügen, aber auch all dem Problematischen heutiger großer Städte. Betrachten wir sie als Augenweide und behaupten dann, sie sei schön, so werden wir vielfach nicht nur außerhalb, sondern auch innerhalb ihrer Mauern auf ein ungläubiges Lächeln stoßen.« (Johannes Göderitz, 1921 – 1933 u.a. Leiter der Hochbauverwaltung und Stadtbaurat in Magdeburg)


Nach dem 1. Weltkrieg war in Deutschland und auch in Magdeburg nichts mehr so, wie es vorher war. Die Erlebnisse des Krieges veränderten den Lebensalltag der Menschen, ihre Maßstäbe und Sichtweisen. Führte dies einerseits zu illusionslos-nüchterner Betrachtung der Realität, so war das Jahrzehnt der 1920-er Jahre auch von wirtschaftlichem Aufschwung, sich verbessernden Lebensverhältnissen und einem Aufblühen der deutschen Kunst, Kultur und Wissenschaft geprägt. Namhafte Architekten linderten unter Führung von Bruno Taut und Johannes Göderitz die Wohnungsnot in der Stadt mit architektonisch wegweisenden, von den Ideen des Bauhauses geprägten Wohnsiedlungen. Sie verliehen unserer Stadt mit modernen Gewerbebauten und dem Ausstellungsgelände ein im Stil der klassischen Moderne unverwechselbares und beeindruckendes Gesicht. Die traditionell von Männern geprägte Magdeburger Straßenbahn hingegen fuhr den veränderten gesellschaftlichen Verhältnissen zu Beginn der 1920-er Jahre noch hinterher. Das als Aktiengesellschaft geführte Unternehmen ordnete Entscheidungen den Renditeerwartungen der Aktionäre unter, eine zukunftsweisende Verkehrsplanung unterblieb zunächst. Bis 1924 hatte jedoch die Stadt Magdeburg Schritt für Schritt und unbemerkt von der Unternehmensführung die Aktienmehrheit an der Magdeburger Straßenbahn erworben. Die Stadt konnte nun ihre Siedlungs- und Verkehrsplanung mit unmittelbarer Einflussnahme auf die Straßenbahn umsetzen.

Strecken in neue Wohngebiete und zu den expandierenden Industriestandorten wurden eröffnet. Nachdem bereits 1922 das Ausstellungsgelände im Rotehornpark über die neue Sternbrücke an das Straßenbahnnetz angebunden wurde, führte ab 1924 eine Zweigstrecke von der Großen Diesdorfer Straße zum Schlachthof. 1926 wurde die Straßenbahn vom Westfriedhof bis nach Diesdorf verlängert. 1928 wurde eine neue Strecke von der Friedrichstadt nach Cracau in Betrieb genommen. Die Cracauer begrüßten ihre Elektrische mit großen Transparenten: „Herzlich willkommen, Du langersehnte Straßenbahn!“ Ab 1931 wurde die Gartenstadt Reform mit einer Streckenverlängerung auf der Leipziger Straße durch die Straßenbahn erreichbar.

Zwischen 1925 und 1930 erfolgte zudem eine grundlegende Modernisierung des aus der Anfangszeit der elektrischen Straßenbahn stammenden Wagenparks.

Nadja Gröschner und die Mitglieder des Vereins IGNah laden ein zur elektrischen Zeitreise in die Magdeburger Moderne der 1920-er Jahre.

Wenn Sie bei der Tour durch Stadtfeld die Gebäude des Neuen Bauwillens etwas detaillierter und aus ungewohnter Perspektive kennenlernen, inspiriert Sie das vielleicht zu  einem späteren Spaziergang, bei dem die Schönheiten Magdeburgs aus einem ganz neuen Blickwinkel betrachten.

Treff: Hof des Museumsdepots Sudenburg Halberstädter Straße