
Ausstellung
Do. 04.04.2013 19:30
Ausstellungseröffnung "Der Mythos des Alltäglichen"
Ein Langzeitprojekt mit lebensgeschichtlichen Interviews von Uta Bittkau
mit
den Porträts und den Lieblingsmusiken der Interviewpartner,
einem
Text von und mit Ingrid Bahß,
Worten von Dr. Bernd Götz,
UND Musik des Acoustic-Duos „Second Glance“ Gesang: Doreen Günther, Gitarre und Gesang: Danny Priebe
Dazu laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.
In den Jahren 1991 und 1992, relativ kurze Zeit nach dem Fall der Mauer, entstanden siebzehn Tonbandprotokolle mit Menschen unterschiedlicher sozialer Schichten und unterschiedlichen Alters.
Die jüngste Interviewpartnerin war die Schulanfängerin Laura und der Älteste der auf neunzig Lebensjahre zurückschauende Wissenschaftler Gerhard Krüger.
Als Grundlage für die Gespräche diente ein Fragenraster mit ca. 30 Fragen, zum Beispiel zu den Lebenszielen und Träumen, den Veränderungen in unserem Land, der Kindheit und dem persönlichen Entwicklungsweg.
Ausstellungen in Magdeburg, Köln und Barby zeigten Porträtfotografien, Textauszüge, Kindheitsfotografien und die kompletten Protokollbücher der Befragten.
Lesungen und andere Veranstaltungen boten gute Gelegenheiten für Gespräche.
Zehn Jahre später, in den Jahren 2001 und 2002, nahm ich den Faden wieder auf. Mit denselben Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern zeichnete ich ein zweites Interview auf. Laura war jetzt siebzehn Jahre alt und Herr Krüger lebte nicht mehr.
Diesmal stellte ich nur eine einzige Frage: "Was ist in diesen zehn Jahren in Ihrem Leben passiert?"
Ich führte dreizehn Interviews und elf kamen zur Veröffentlichung. Alle sind Menschen, die einmal Ostdeutsche waren. Alle haben eine Beziehung zu Magdeburg.
Die Alltagssprache gehört zu jedem, wie sein Fingerabdruck. Aufgeschrieben erhält sie eine eigene Qualität. Porträtfotografien illustrierten auch diese Interviews, machten den optischen Vergleich möglich.
Von Juli 2011 bis März 2012 machte ich mich zum dritten Mal auf den Weg zu meinen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern. Wieder waren zehn Jahre vergangen. Es machte mich froh, den Kontakt mit den elf Interviewpartnerinnen und -partnern aus den Jahren 2001 - 2002 wieder herzustellen.
Fünf Frauen und fünf Männer gaben ihre Zusage zur Aufzeichnung des dritten Gespräches.
Meine Arbeitsweise war ihnen bekannt. Wieder stellte ich nur die eine Frage: „Was ist in den letzten zehn Jahren Ihrem Leben passiert?“
Wieder wurde die Alltagssprache wortwörtlich aufgeschrieben. Die aktuellen Porträtfotografien gehören auch wieder dazu. Kathrin F's. Sohn Kurt fotografierte ich 1992 kurz nach seiner Geburt. Er ist unser „Projekt-Kind“ und inzwischen schon ein junger Mann von 20 Jahren.
Neun Interviews liegen - zusätzlich zu den bereits bekannten aus den Jahren 1991-1992 und 2001-2002 - als Protokollbücher in der Ausstellung vor.
Meine These, dass das Besondere in jedem ganz alltäglichen Leben verborgen ist, und entdeckt werden kann, sofern man sich auf die Suche nach solcherart Schätze begeben möchte, hat sich bewahrheitet.
Ich bedanke mich bei meinen zehn Gesprächspartnerinnen und -partnern sehr für Ihr Vertrauen. Denn es ist mutig, sich erneut dem Interview zu stellen und die Veröffentlichung zu erlauben. Ich bin stolz, dass wir es gemeinsam wieder geschafft haben, und fühle eine große Freude.
Ich habe wieder Schätze gefunden und möchte sie mit Ihnen betrachten. Deshalb lade ich Sie zu unseren Veranstaltungen in die Ausstellung ein.
Bitte bringen Sie Zeit mit. Ihre eigene Biografie haben Sie ja sowieso immer dabei. Lassen Sie uns ins Gespräch kommen.
Uta Bittkau
Worten von Dr. Bernd Götz,
UND Musik des Acoustic-Duos „Second Glance“ Gesang: Doreen Günther, Gitarre und Gesang: Danny Priebe
Dazu laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.
In den Jahren 1991 und 1992, relativ kurze Zeit nach dem Fall der Mauer, entstanden siebzehn Tonbandprotokolle mit Menschen unterschiedlicher sozialer Schichten und unterschiedlichen Alters.
Die jüngste Interviewpartnerin war die Schulanfängerin Laura und der Älteste der auf neunzig Lebensjahre zurückschauende Wissenschaftler Gerhard Krüger.
Als Grundlage für die Gespräche diente ein Fragenraster mit ca. 30 Fragen, zum Beispiel zu den Lebenszielen und Träumen, den Veränderungen in unserem Land, der Kindheit und dem persönlichen Entwicklungsweg.
Ausstellungen in Magdeburg, Köln und Barby zeigten Porträtfotografien, Textauszüge, Kindheitsfotografien und die kompletten Protokollbücher der Befragten.
Lesungen und andere Veranstaltungen boten gute Gelegenheiten für Gespräche.
Zehn Jahre später, in den Jahren 2001 und 2002, nahm ich den Faden wieder auf. Mit denselben Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern zeichnete ich ein zweites Interview auf. Laura war jetzt siebzehn Jahre alt und Herr Krüger lebte nicht mehr.
Diesmal stellte ich nur eine einzige Frage: "Was ist in diesen zehn Jahren in Ihrem Leben passiert?"
Ich führte dreizehn Interviews und elf kamen zur Veröffentlichung. Alle sind Menschen, die einmal Ostdeutsche waren. Alle haben eine Beziehung zu Magdeburg.
Die Alltagssprache gehört zu jedem, wie sein Fingerabdruck. Aufgeschrieben erhält sie eine eigene Qualität. Porträtfotografien illustrierten auch diese Interviews, machten den optischen Vergleich möglich.
Von Juli 2011 bis März 2012 machte ich mich zum dritten Mal auf den Weg zu meinen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern. Wieder waren zehn Jahre vergangen. Es machte mich froh, den Kontakt mit den elf Interviewpartnerinnen und -partnern aus den Jahren 2001 - 2002 wieder herzustellen.
Fünf Frauen und fünf Männer gaben ihre Zusage zur Aufzeichnung des dritten Gespräches.
Meine Arbeitsweise war ihnen bekannt. Wieder stellte ich nur die eine Frage: „Was ist in den letzten zehn Jahren Ihrem Leben passiert?“
Wieder wurde die Alltagssprache wortwörtlich aufgeschrieben. Die aktuellen Porträtfotografien gehören auch wieder dazu. Kathrin F's. Sohn Kurt fotografierte ich 1992 kurz nach seiner Geburt. Er ist unser „Projekt-Kind“ und inzwischen schon ein junger Mann von 20 Jahren.
Neun Interviews liegen - zusätzlich zu den bereits bekannten aus den Jahren 1991-1992 und 2001-2002 - als Protokollbücher in der Ausstellung vor.
Meine These, dass das Besondere in jedem ganz alltäglichen Leben verborgen ist, und entdeckt werden kann, sofern man sich auf die Suche nach solcherart Schätze begeben möchte, hat sich bewahrheitet.
Ich bedanke mich bei meinen zehn Gesprächspartnerinnen und -partnern sehr für Ihr Vertrauen. Denn es ist mutig, sich erneut dem Interview zu stellen und die Veröffentlichung zu erlauben. Ich bin stolz, dass wir es gemeinsam wieder geschafft haben, und fühle eine große Freude.
Ich habe wieder Schätze gefunden und möchte sie mit Ihnen betrachten. Deshalb lade ich Sie zu unseren Veranstaltungen in die Ausstellung ein.
Bitte bringen Sie Zeit mit. Ihre eigene Biografie haben Sie ja sowieso immer dabei. Lassen Sie uns ins Gespräch kommen.
Uta Bittkau